Der Münchner Zeitungsblock

Aber wie kam Emil Kneiß zu diesen Zeitungen, die ja auch im Buchgewerbehaus gedruckt wurden? Ab den frühen 20er-Jahren schlossen sich mehrere lokale Zeitungen Oberbayerns zu einem “Bayerischen Zeitungsblock” zusammen. Sie erschienen dann als sogenannte Kopfblätter, d.h. der überregionale Teil war allen gemeinsam und stammte von einer Redaktion, die im Buchgewerbehaus untergebracht war. Der Lokalteil wurde vor Ort erstellt. Wer für diesen Zusammenschluss die treibenden Kräfte waren, ist, wie es scheint, noch nicht untersucht worden. Ein Hinweis mag sein, dass im Kopf der “Fürstenfeldbrucker Zeitung” am 1. Januar 1928 (5. Jahrgang!) als Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter für Politik ein Klaus Eck aufscheint. Dieser Klaus Eck war es, der 1920 als Redakteur des “Miesbacher Anzeigers” Ludwig Thoma Gelegenheit gab, unter einem lange nicht aufgedeckten Pseudonym Hasstiraden gegen Juden und die Spitzen der Reichsregierung zu veröffentlichen. Klaus Eck schied 1922 als Redakteur des Miesbacher Anzeigers aus.
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Einen weiteren Hinweis habe ich auf der Website theodor-frey.de gefunden. Frey schreibt bezüglich der Schellingstr. 41:

Ernst Hanfstaengl gab im August 1923 ein Darlehen für den Kauf einer amerikanischen Rotationsmaschine, die im amerikanischen Großformat druckte und in der Druckerei Müller & Sohn, Schellingstraße 41 zum Einsatz kam.

Zur Erinnerung: Ernst Hanfstaengl gehörte zu den frühen Förderern Adolf Hitlers; unmittelbar nach dem gescheiterten Putschversuch 1923 verbarg sich Hitler im Landhaus Hanfstaengls in Uffing am Staffelsee.