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12. August 1914

Ein Erlass der Kultusministeriums vom 12.8.1914 zeigt, wie man mit (Volksschul-)Lehrern, Schülern und Schulen verfuhr.

Bestimmungen über die Volksschulen und das Volksschullehrpersonal betr.

Volksschullehrern, die sich freiwllig zum Kriegsdienst meldeten, stand weiterhin ihr “fassionsmäßige oder statutarische Diensteinkommen” zu.
Der Wiederbeginn des Schulbetriebs war vorerst noch unbestimmt. Der Unterricht sollte aber dann mit Maßnahmen wie “Zusammenlegung von Schulklassen, Abteilungsunterricht, Führung zweier Schulabteilungen im Wechsel durch e i n e  Lehrperson, Verwendung weiblicher Lehrpersonen auch an Knabenklassen” aufrecht erhalten werden.
Schulhausneubauten wurden völlig eingestellt; “die Ruhestandsversetzung von Lehrpersonen ist tunlichst zu beschränken”.

8. August 1914

Im Waldkirchener Anzeiger vom 8. August 1914 erkennt man, wie der Krieg bereits auch in das Leben der Heimat eingreift.
Waldkirchener Anzeiger vom 8. August 1914

Der bayerische König: “Ein Feind mehr … Unsere Sache ist gerecht” -
Der deutsche Truppeneinmarsch in Belgien -
Fünf Milliarden Kriegskredit bewilligt; Familienunterstützung erhöht -
Waldkirchen: Wach-und Beobachtungsdienst während der Kriegsdauer -
Aufruf von Maria Theresia, Königin von Bayern, an die Frauen und Jungfrauen Bayerns

4. August 1914

Kaiser Wilhelm II. hat übrigens nur für das Deutsche Reich mit Ausnahme von Bayern den Kriegszustand erklärt. Für Bayern musste das durch Ludwig III. eigens erfolgen. Ludwig II. hatte sich bei der Reichsgründung ausbedungen, dass Bayern ein eigenes Heer behielt, das nur im Kriegsfall dem Reich unterstellt werden durfte. Darum wandte sich auch Ludwig III. am 4. August
“An meine Bayern!”

2. August 1914

Beim Waldkirchener Anzeiger sind für das Jahr 1914 nur sehr wenige Ausgaben erhalten, aber doch das Extrablatt vom Sonntag, dem 2. August. Ob das Gedicht wirklich die damalige Stimmung wiedergibt?

Extrablatt!

 Ab dem 3. Mobilmachungstag wurde jeder zivile Eisenbahnverkehr eingestellt; es verkehrten nur Militär-Lokal-Züge. Siehe deren Fahrplan auf Seite 2!

Archivalie des Monats: Mai 2014

Im Waldkirchener Anzeiger des Jahres 1934 fand sich am 14. Juni eine Meldung, die damals wohl vielen Lehrern einen Schrecken einjagte: Die Sommerferien wurden von vier auf acht Wochen verlängert, die übrigen Ferien an Weihnachten und Ostern entsprechend gekürzt. Das Erschreckende daran war: “Diese zusätzlichen vier Wochen sollen der Lehrerschaft dazu dienen, sich alljährlich in Gemeinschaftslagern nationalpolitisch, wissenschaftlich und körperlich zu überholen.” Diese Zeit war ” … auch gedacht als eine ständige, alljährlich wiederkehrende Leistungsprüfung …”
Neueinteilung des Schuljahres” im Waldkirchener Anzeiger vom 14.06.1934
Mit dieser Anordung wurde vermutlich auch der 1921 eingeführte Schuljahreswechsel zu Ostern wieder zu einem Schuljahresbeginn im September abgeändert.