Otto Morsak

Ende 1933 sah sich Otto Morsak gezwungen, seinen “Verlag an einen Parteigenossen zu verkaufen”.

25. Januar 1934

Wer genau hinsah (oder schon Bescheid wusste), konnte am 25. Januar eine kleine Veränderung entdecken:

"Redaktion" ist unkenntlich gemacht!

Aber wer hatte nun die Redaktion?

Neu war bei den Anzeigen, dass nun ausdrücklich für Inserate im Grafenauer Anzeiger und im Tittlinger Waldboten geworben wurde.

Das ist eine fatale Sache (wenn man nicht inseriert)

21. Januar 1934

Am Sonntag, den 21. Januar 1934 fand man zwar erneut eine Anzeige der Buchhaltungsorganisation Paul Hopf und Dr. Wetzstein. Auch Klein-Schreibmaschinen wurde von ihr angeboten.

Anzeige der TreuhandAnzeige: Kleinschreibmaschine

 

 

 

Im Kopf der Zeitung hatte sich aber nichts erneut verändert.

Redaktion, Druck und Verlag: Otto Morsak in Grafenau

Am Jahresbeginn 1934

Ob es allen Beziehern der Zeitung aufgefallen ist, dass sich der Kopf des Grafenauer Anzeigers verändert hatte?

Grafenauer Anzeiger vom 3. Januar 1934

Der Grafenauer Anzeiger besaß nur noch “Druck und Verlag des Bezirksamtsblattes”! Die Erfahrung der kommenden Monate lehrte aber, dass es allenfalls Bekanntmachungen der Stadtverwaltung, aber regelmäßig “Mitteilungen der NSDAP-Bewegung” gab!

Vielleicht empfand man es eher seltsam, dass in derselben Nummer eine Treuhandgesellschaft aus Regensburg und Landshut neuerdings ihre Dienste für eine Fernbuchhaltung anbot. (In Grafenau hatte sie zu dieser Zeit noch keine Adresse, sondern nur ein (Post-)Schließfach.)

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Am Jahresende 1933

Am 21. Dezember 1933 erschien der Grafenauer Anzeiger, wie in allen Jahren zuvor, mit diesem Kopfeintrag:

Kopd des Grafenauer Anzeigers vom 21. Dezember 1933Er war Amtsblatt für Amtsgericht, Notariat, Stadtrat und Finanzamt; ferner für das Bezirksamt Grafenau. (Dem “Bezirksamt” entspricht heute der “Landkreis”).